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Die Goldschmiedin

Historischer Roman

Erschienen am 05.11.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453265424
Sprache: Deutsch
Umfang: 464 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Eine mutige junge Frau, ein finsterer Gegner, ein gefährlicher Weg Augsburg im Jahre 1742: Zur Krönung Kaiser Karls VII. soll der berühmte Goldschmied Drentwett binnen kürzester Frist die Hauskrone erschaffen. Doch eine heimtückische Krankheit raubt ihm sein Augenlicht. Die junge Magd Juliane ist seine einzige Rettung. Im Verborgenen lehrt er sie die Kunst des Goldschmiedens. Aber schon bald bekommt sie die Drohungen eines unbekannten Widersachers zu spüren. ? Ein historischer Roman der Extraklasse. Atmosphärisch, üppig, lebendig ? Mit Kartenmaterial, historischen Abbildungen und Glossar

Leseprobe

Unser Allerdurchlauchtigster, Gro??tigster und Un?berwindlichster F?rst und Herr, nunmehro R?mischer K?nig und k?nftiger Kaiser, geruht dem ber?hmten Goldschmied zu Augsburg, Meister Philipp Jakob VI. Drentwett, den Auftrag zu erteilen, binnen 19 Tagen zur kaiserlichen Kr?nung am 12. Februar 1742 eine Hauskrone in Nachahmung der ottonischen Reichskrone zu erschaffen. Golden, mit kostbaren Steinen und Perlen besetzt und von feiner Hand gefertigt soll sie sein. Ferner wird zur Kr?nung ein Tafelservice aus 50 Teilen und diverses Zubeh?r, sowie ein silberner Buchbeschlag f?r die Hausbibel Ihro R?misch-Kaiserlichen Majest?erw?nscht. Es soll nur das edelste Material verwendet werden. Zur allgef?igen Ausf?hrung liegt ein Musterbuch mit detaillierten Zeichnungen anbei. Die ?erbringung des Materials erfolgt durch uns vertraute Boten in mehreren Chargen, auf verschiedenen Routen und in unterschiedlichen Zeitabst?en, um einer Behelligung durch R?er und ?lichem Gesindel zu entgehen. Auch innert der Werkstatt soll wegen der Diebstahlgefahr erh?hte Umsicht herrschen. Damit keine verd?tigen Subjekte angelockt werden, ist bis zur Lieferung ?ber die Sache vollkommenes Stillschweigen zu bewahren! Bei erfolgreicher Ausf?hrung wird dem werten Goldschmiedemeister und seiner Familie nebst der Entlohnung eine Einladung in die Reichsstadt Frankfurt zum Akt der Kr?nung und den anschlie?nden Feierlichkeiten in Aussicht gestellt. Actum, den 24. Januar 1742, am Tage der Erw?ung Karl Albrechts zum R?mischen K?nig und k?nftigen Kaiser. 1. Tag Sonntag, 28. Januar 1742, noch 15 Tage bis zur Kr?nung Ich hab ebenso Verstand wie ihr und bin nicht geringer als ihr; wer w?sste das nicht? Hiob 12,3 Die n?tlichen Schatten wichen der aufgehenden Wintersonne, als die ersten Glockenschl? ?ber Augsburg erklangen. Milchige Lichtstrahlen schoben sich zum Fenster der Goldschmiede herein, gaben dem Tisch seine Konturen zur?ck, erhellten den Dielenboden und das Werkzeug an der Wand. Juliane schaute auf. Im Nachbarhaus regten sich die ersten Stimmen und vermischten sich mit den Ger?chen der erwachenden Stadt. Ein Fuhrwerk zog vorbei, die Pferde schnaubten und die R?r pfl?gten mit malmenden Seufzern Spuren in den frischen Schnee. Juliane unterdr?ckte ein G?en und legte das Fangleder auf ihrem Scho?zurecht, damit kein Gran des kostbaren Silbers verloren ginge. Auch in dieser Nacht war ihr Bett kalt geblieben. Sie atmete tief durch. Ihr R?cken schmerzte, die Augen brannten und selbst die Finger wollten ihr nicht mehr gehorchen. Wie gerne h?e sie sich jetzt ausgeruht und die Arbeit einfach vergessen, sich in ihr behagliches Federbett gelegt und geschlafen. Doch der Brief des R?mischen K?nigs und k?nftigen Kaisers lag auf der Werkbank und gemahnte sie an ihre Disziplin. Nur noch f?nfzehn Tage und N?te, bis dahin mussten alle kaiserlichen W?nsche erf?llt und die Hauskrone erschaffen sein. Und noch in dieser Stunde wollte sie ihrem Meister beweisen, dass eine Goldschmiedsmagd ebenso viel leisten konnte wie ein Geselle. Der Meister durfte seine Entscheidung nicht bereuen, sie bei sich aufgenommen zu haben. Juliane zog die mit Wasser gef?llte Glaskugel n?r, in der sich das schwache Morgenlicht b?ndelte. Es fiel auf ein Ornament aus d?nnen Silberdr?en, das vor ihr auf dem zerfurchten Holztisch lag. Juliane warf einen letzten Blick in das Musterbuch, in dem mit erfahrener Hand eine Zeichnung angefertigt worden war. Sie wollte ganz sicher gehen. Es musste perfekt werden. Der schwierigste Arbeitsgang stand ihr unmittelbar bevor. Noch nie hatte sie diesen Schritt selbst ausgef?hrt, sie k?nnte das silbern schimmernde Ergebnis dieser Nacht mit einem Schlag zunichtemachen. Vor ihr lagen zahllose Bl?ten, Bl?erranken und Zierdr?e, die sich nach dem L?ten zu einem pr?tigen Buchbeschlag f?r die Hausbibel des Kaisers vereinen sollten - oder bei zu starker Hitze zur Unkenntlichkeit verschnurren w?rden. Juliane hob die filigran geformten Kunstwerke auf einen Holzkohlescheit, lie?ge Leseprobe

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