0

Buchtipps - Romane

Die Wohnungen in London sind teuer und so lässt sich Ben Aitken, der Autor dieses Buches, auf ein Experiment ein. Er antwortet auf eine Anzeige und zieht bei der 85 jährigen Winnie ein, die ein bisschen Unterstützung gebrauchen kann.

Bournville. Bourville? Uns sagt das nichts, jeder und jedem Brit*in aber sehr wohl. Die Stadt, in der die britische Schokoladenmarke No.1 beheimatet ist.

Eine leise und gut erzählte Geschichte, gerade das richtige für die Weihnachtszeit. Schön zwar, dass es die britische Klassengesellschaft nicht mehr gibt, aber ach, wie viel netten Herzschmerz enthalten solche Erzählungen der 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts in der gehobenen englischen Gesellschaft! Er, arm und Sohn des Gärtners, verliebt sich in sie, Tochter aus gutem Hause. Wie kann das nur enden?

Wieder einmal in wunderbarer Erzähltradition schafft es Geraldine Brooks den Leser ans Buch zu fesseln.  Da sind einerseits die bitteren Sklavengeschichten in der Pferdewelt des 19. Jahrhunderts in Amerika und andererseits die beiläufigen Diskriminierungen in der heutigen Zeit, diese kurzen, unbedachten Äußerungen im Alltag in jeglicher Art von 

Der Kunsthistoriker Maximilian Kisch vernachlässigt in diesem Roman auf seiner Suche nach dem Gemälde von Franz Marc "Der Turm der blauen Pferde" seine Freunde, seine Freundin, sein ganzes Leben. Allerdings trifft er auch immer wieder dabei auf neue Besessene, auf Kunstliebhaber, und stöbert dabei alte Größen der Kunstwelt auf.

Im Krankenhaus. Das kleine krebskranke Mädchen malt, auch wenn es weiß, dass das ihr nicht helfen wird. Aber ein alter Mann macht sich auf, ihr Leben zu ändern, doch dafür muss er einen hohen Preis zahlen. Dennoch macht er sich auf zu seinem entfremdeten Sohn.

Im London des ausgehenden 18. Jahrhunderts gibt es einen ganz bestimmten Ort, an dem frau DAS bekommt, um sich des untreuen, grausamen, gewalttätigen Mannes zu entledigen, der ihr das Leben schwermacht. Aber diese Adresse gibt es nur hinter vorgehaltener Hand. Die Apothekerin Nella kann Leiden lindern und Leben auslöschen, aber nicht jeder kann ihre Dienste in Anspruch nehmen.

Eine Familiengeschichte aus Italien über mehrere Generationen hinweg erzählt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts heiratet jemand aus dem fahrenden Volk in die Familie ein, was der Geschichte immer wieder ein klein wenig Magisch-Mystisches einhaucht. Und so geht es vom 19. Jahrhundert auf mehr als 500 Seiten bis in das 21. Jahrhundert hinein, wie es sich gehört: Mit Tragödien, Romantik und rätselhaften Vorkommnissen.

Stefan Hertmans mag das Haus von Anfang an. Ein gar nicht perfektes altes Stadthaus in Gent mit einer Geschichte von der er beim Kauf nichts ahnt. Er findet beim Einrichten, Spuren der früheren Bewohner und beginnt sich für deren Geschichte zu interessieren.

Mittlerweile wissen wir alle, dass der Oktopus ein intelligentes Wesen ist. Tova erfährt das jeden Abend, wenn sie das Aquarium in ihrer Heimatstadt putzt und dem Riesenkraken Marcellus aus ihrem Leben erzählt. Eigentlich könnte Tova abends zu Hause auf ihrem Sofa sitzen, doch seitdem sie Witwe ist, findet sie es angenehmer, die Abende nicht allein zu Hause zu verbringen. Und mal ehrlich, wer könnte das Aquarium besser putzen als sie?